Johanna Bilgeri, Hittisau/Wien

25. Mai 2023
Johanna Bilgeri ist derzeit Studentin. Sie hat Fagott und Klavier an der Musikschule Bregenzerwald erlernt.
Johanna Bilgeri, Hittisau/Wien

Wie lange hast du Musikunterricht genommen und welche/s Instrument/e spielst du?
8 Jahre Fagottunterricht bei Gilbert Hirtz
5 Jahre Klavierunterricht bei Martin Gallez

Was hat dich dazu motiviert, ein Instrument zu lernen und welche Vorteile hast du durch den Musikunterricht erfahren?
Den Zugang zur Musik habe ich von meinem Vater, er selber ist Posaunist. Für mich war von Anfang an klar, dass ich auch ein Instrument lernen möchte. Der Musikunterricht hat mich sehr positiv in meiner persönlichen Entwicklung beeinflusst und natürlich auch im Hinblick auf meine jetzige musikalische Laufbahn. Das Fagott war von Anfang an mein Hauptinstrument, Klavier habe ich eher nebenbei gelernt, wobei mir das auch immer sehr viel Spaß gemacht hat.
Durch meinen damaligen Fagottlehrer, Gilbert Hirtz, durfte ich sehr früh viele Erfahrungen in jeglichen Bereichen machen. Er hat mich immer gefördert, ich habe bei ihm all die Basics gelernt, die für mich auch jetzt noch unglaublich wichtig sind. Bühnenpräsenz, auswendig spielen, egal ob solistisch, kammermusikalisch oder im Orchester. All diese Dinge habe ich an der Musikschule gelernt, dafür bin ich bis heute sehr dankbar.

Welche Musikrichtungen oder Künstler inspirieren dich am meisten und warum?
Schwierig sich da explizit festzulegen. Prinzipiell inspirieren mich alle Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen, ihr eigenes Ding durchziehen und andere Menschen mit ihrer Leidenschaft berühren.

Was ist dein Lieblingsstück, das du auf deinem Instrument spielst, und warum magst du es besonders?
Da kann ich mich definitiv nicht entscheiden. Es gibt unglaublich schöne barocke Werke, bei denen ich es besonders toll finde, dass man sich viele Freiheiten nehmen und eigene Verzierungen überlegen kann. Ich mag aber auch jegliche klassischen und romantischen Werke, bei denen man viele Klangfarben und Artikulationsvarianten zeigen kann.
An den moderneren Werken reizt mich oft die technische Herausforderung. Sich an etwas ran zu trauen, dass am Anfang unspielbar erscheint. Das spornt mich an, an meine Grenzen zu gehen und über mich hinauszuwachsen.

Wie hat sich deine Fähigkeit, ein Instrument zu spielen, im Laufe der Zeit verbessert, und wie hast du das erreicht?
Meine Fähigkeiten haben sich vor allem durch meine Offenheit, gewisse Herausforderungen anzunehmen, verbessert. Dazu gehört natürlich eine gewisse Konsequenz, aber vor allem die Freude und der Spaß an der Musik.

Was war dein bisheriges Highlight in Bezug auf Musikunterricht oder Auftritte mit deinem Instrument?
Mein Highlight im Musikunterricht an der Musikschule war vor allem der Zusammenhalt mit den anderen Musikschüler*innen. Kammermusikalisch zu spielen und sich gegenseitig zu unterstützen hat mir persönlich immer besonders viel Freude bereitet. Aber auch die Unterstützung im Hinblick auf das Fagott, die ich danach am Konservatorium bei Allen Smith und auch jetzt bei Richard Galler an der mdw habe, ist wirklich unglaublich. Die schönsten aktuellen Momente für mich sind natürlich jene, bei denen ich mit meinem jetzigen Professor, Richard Galler, gemeinsam bei den Symphonikern spielen darf. Mir fallen aber noch viele weitere berührende Auftritte ein, die ich nicht missen möchte.

Was sind deine Ziele für die Zukunft in Bezug auf Musik, und welche Pläne hast du, um sie zu erreichen?
Explizite Ziele und Pläne habe ich eigentlich nicht. Ich möchte einfach immer versuchen mein Bestes zu geben, die Leidenschaft nie zu verlieren und das Publikum zu begeistern.

Wie hat der Musikunterricht dein Leben beeinflusst und welche Auswirkungen hat er auf andere Aspekte deines Lebens gehabt?
Ich bin vor allem eine sehr offene Person geworden. Es bereitet mir keine Schwierigkeiten, mich schnell und umfassend auf neue Herausforderungen, neue Umgebungen und neue Menschen einzulassen. Ich habe auch gelernt zielorientiert und konsequent zu sein, was mir jetzt natürlich in allen Lebenslagen zu Gute kommen.

Was würdest du anderen Kindern/ Erwachsenen, die überlegen ein Instrument zu lernen, sagen?
Für mich persönlich war das Erlernen eines Instruments unglaublich bereichernd, aber es ist nicht für Jeden und Jede das Richtige. Das Verhältnis zu der Lehrperson, die Erwartungen von den Eltern, das Instrument an sich, das muss alles zusammenpassen. Und das ist oft nicht so, aber wenn man es nicht probiert, kann man es schließlich nicht wissen. Und ich denke besonders in dieser schnelllebigen Zeit, in der wir uns befinden, ist es wichtig, dass Kinder lernen, etwas konsequent über mehrere Jahre zu machen. Wo sie lernen über sich hinauszuwachsen, auch mal zu üben, wenn es vielleicht nicht so viel Spaß macht. Aber vor allem geht es nicht darum, der oder die Beste zu sein, sondern etwas für sich selber zu finden, was Einem Freude bereitet.

Welche Worte würdest du wählen, wenn du die Gelegenheit hättest, die Bedeutung der Musikschule für die Gemeinden und die Talschaft auszudrücken?
Ich möchte einfach ein großes DANKESCHÖN aussprechen. DANKE für die bereichernde Zeit, die vielen unglaublichen Momente, die ich erleben durfte. Die Menschen, die ich kennen lernen durfte und jetzt immer noch an meiner Seite sind. Ein ganz besonderer DANK an Gilbert Hirtz und Martin Gallez. Die beiden haben unglaubliche „Arbeit“ über all die Jahre geleistet.

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